Welche Bücher werden wir lesen?
Welche Diskurse sind für die heutige Gesellschaft anregend, fruchtbar und übersetzungswürdig?
Wer darf wen übersetzen?

Die aktuelle Debatte bezüglich der Übersetzung einiger Gedichte von Amanda Gorman zeigt, wie brisant die Frage des Kulturtransfers mit all seinen philosophischen und sprachpolitischen Implikationen ist.

Diese und andere Fragen werden im Fokus des vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur unter der Sparte „Innovative Lehr- und Lernkonzepte: Innovation plus“ geförderten und mit ca. 50.000€ dotierten Projektes der Lektorinnen Ilva Fabiani (Italienisch) und Carmen Mata Castro (Spanisch) sein. Das Lehr- und Lernprojekt ist innerhalb des Zertifikatsprogrammes „Fachliches und Literarisches Übersetzen“ (FLÜ) der Philosophischen Fakultät angesiedelt.

Es besteht darin, zusammen mit den Studierenden eine Online-Zeitschrift für Übersetzung zu kreieren. Aus den vier romanischen Hauptsprachen (Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch) werden Auszüge der neuesten, noch unbekannten Romane bzw. Essays übersetzt, zusammen mit namhaften ÜbersetzerInnen lektoriert und den Lesenden präsentiert. Darüber hinaus werden Studierende und Lehrende mit AkteurInnen des Buchmarkts in Kontakt treten und regen Austausch über die Bücher von morgen haben: Aufzeichnungen, Interviews, Berichte von diesen Gesprächen werden auch in diesem Projekt ihren Platz finden.

Die entstandene Online-Zeitschrift wird den Namen „FLÜstern“ tragen: Wie das gleich klingende Verb, soll sie den Lesenden die neuesten und interessantesten Erscheinungen aus den romanischen Ländern „zuflüstern“ und somit eine Art literarisches Scouting für ÜbersetzerInnen, AutorInnen und Verlage darstellen. Studierende der Fremdsprachenphilologien können ihre literatur-, sprach- und landeswissenschaftlichen Kenntnisse unter Beweis stellen und sie genau dort einsetzen, wo fremdsprachige Literatur den Zugang zur germanophonen Leserschaft findet. Dadurch werden Kontakte zu Verlagen, zu ÜbersetzerInnen, zu AutorInnen, usw. geknüpft. Es entstehen Synergien, die für den Berufseinstieg von großem Nutzen sein können.

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